Die Kindergruppe Lauheide ist als Elterninitiative ein eingetragener Verein.
Wir orientieren uns in unserer Haltung an einem humanistischen Menschenbild und unterstützen die Kinder bei der Entfaltung ihrer individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Wir fördern die ganzheitliche Entwicklung aller Lernbereiche durch unterschiedliche Faktoren:
- durch die Qualität der Arbeit der pädagogischen Fachkräfte,
- durch die weitläufige, ländliche Umgebung, die viel Anregung und Freiräume bietet, und
- durch das Engagement der Eltern, das eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kita und Familie ermöglicht.
Wir nehmen das Prinzip der Partizipation in vielfältiger Weise ernst: in der Elternbeteiligung, ohne die die Kindergruppe gar nicht funktionieren könnte, aber insbesondere in der Einbeziehung der Kinder – als Experten für ihre eigenen Bedürfnisse.
Wir geben einen sicheren Rahmen, in dem die Kinder sich entfalten und wachsen können – in ihrem eigenen Tempo und je nach ihren eigenen Vorlieben. Wir haben das Ziel, den Kindern eine sichere Basis für ihre Zukunft in unserer Gesellschaft zu geben – ungeachtet ihrer Herkunft oder ihrer ethnisch-religiösen Zugehörigkeit.
Unabdingbar ist hierfür die Entwicklung eines positiven Sozialverhaltens und eines positiven Gruppengefühls. Wir möchten durch unser eigenes Verhalten in der Elternschaft und in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Team Vorbilder für unsere Kinder sein und diese Entwicklung begleiten.
Wir bilden einen Rahmen, in dem wir unsere Aufgaben ernst nehmen und einen respektvollen und vertrauenswürdigen Umgang miteinander pflegen.
Wir haben die Aufgabe, den Kindern die Chance zu geben:
- so sein zu können, wie sie sind
- an und mit ihren Bedürfnissen zu wachsen
- sich am Vorbild der Erzieherinnen und der Eltern zu orientieren
Historie ↑
Die Kindergruppe Lauheide e.V. wurde 1975 als Elterninitiative gegründet. In dieser Zeit mieteten die vereinsgründenden Eltern ein Haus in Münster-Handorf, in der Gegend "Lauheide" (Richtung Telgte), an.
1995 suchte die Kindergruppe neue und größere Räumlichkeiten im ländlichen Umfeld von Münster. Der Umzug nach Münster-Wolbeck in ein altes, denkmalgeschütztes Bauernhaus bedeutete zwar räumlich einen großen Schritt, konzeptionell und namentlich sollte sich aber nicht alles verändern. So blieb es bei dem Namen "Lauheide", bei einem naturnahen, ländlichen Umfeld und dem großen Engagement der Elternschaft.
Heute gehört zum Einzugsgebiet der Kindergruppe Lauheide vor allem der Südosten Münsters: Mauritz, Angelmodde, Gremmendorf, Wolbeck und Hiltrup.
Rahmenbedingungen ↑
In unserer Gruppe werden bis zu zwanzig Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren betreut. Die Einrichtung ist von montags bis freitags von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet.
In der Regel haben wir in den Weihnachtsund in den letzten drei Wochen der Sommerferien geschlossen. Daneben gibt es einige wenige Schließungstage, die mit den Eltern zu Beginn des KitaJahres abgestimmt werden.
Lage ↑
Die Kindergruppe befindet sich an der Münsterstraße 76 am Rande von Münster-Wolbeck auf einem Bauernhof und ist dort in einem denkmalgeschützten Bauernhaus untergebracht.
Zur Einrichtung führt ein Privatweg, so dass sie in sicherer Entfernung zu befahrenen Straßen und zur Hauptstraße liegt.
Personelle Besetzungen ↑
Unsere Gruppe ist mit einer Leiterin, einer weiteren Erzieherin als Vollzeitkraft und zwei Erzieherinnen als Teilzeitkräften besetzt (19,5 und 30 Wochenstunden). Ergänzt werden die Fachkräfte durch Praktikanten.
Elternarbeit ↑
Eine Elterninitiative wie die Kindergruppe Lauheide lebt vom Engagement der Eltern. Durch dieses Engagement tragen alle Eltern in der Kindergruppe zu der familiären Atmosphäre bei, die sowohl Eltern als auch Kindern kostbar ist.
Durch ihre Arbeit in der Kindergruppe bringen sich die Eltern ein und unterstützen das Erzieherteam im Alltag, bei Projekten und bei Aktivitäten der Gruppe.
Alle sechs Wochen gibt es einen Elternabend mit Vertreterinnen aus dem Erzieherteam.
Im Abstand von sechs Wochen treffen sich die Eltern Samstagnachmittags, um in der Kita und am Außengelände Hand an zulegen. Natürlich gehört dazu auch die anschließende Kaffeerunde mit der Zeit zum Klönen. Oft entstehen gerade hier Kontakte zwischen den Familien über den normalen Kita-Alltag hinaus.
Drei Elternteile bilden den Vorstand, der sich um die Organisation der Vereinsarbeit, das Personal und die allgemeine Verwaltung kümmert. Außerdem gibt es diverse Elterndienste, die jährlich oder monatlich rotierend verteilt werden.
Verpflegung ↑
Eine gesunde Grundversorgung im Rahmen der Ernährung zu gewährleisten, ist uns wichtig. Deshalb wird das Mittagessen in der Kindergruppe Lauheide täglich frisch gekocht.
Ursprünglich wurde dies ausschließlich über regelmäßige Küchendienste aller Eltern organisiert. Derzeit hat sich die Elternschaft darauf geeinigt, dass die Zubereitung der Mahlzeiten an drei Wochentagen durch unsere Köchin stattfindet. Die anderen beiden Tage werden durch den Kochdienst der Eltern abgedeckt. An den Geburtstagen können die Eltern das Wunschessen ihres Kindes kochen.
Die in der Kita zubereiteten Mahlzeiten sind vollwertig, fleischlos und zum größten Teil biologisch. Die Rezepte orientieren sich am saisonalen Angebot. Frische Produkte wie Gemüse, Obst, Milch, Yoghurt usw. werden vom Biobauern oder aus dem Bioladen bezogen, alternativ verwenden wir Produkte aus anderen Geschäften mit Biosiegel.
Wir achten besonders auf eine altersgerechte Ernährung. Das bedeutet etwa, wenig zu würzen und Süßigkeiten nur in Maßen zu essen: Beim "Kaffeeklatsch" oder Festen zum Beispiel sind Vollkornkornkekse, Trockenobst oder Reiswaffeln Alternativen.
Um ca. 12 Uhr findet dann das gemeinsame Mittagessen statt.
Ländliche Idylle - Drinnen und Draußen ↑
Eine wesentliche Basis für unser Leben und Arbeiten mit den Kindern sind unsere Räumlichkeiten und die ländliche Umgebung. Sie gestalten das Tun der Kinder mit, sie gestalten auch ihre Beziehungen. Unser Bauernhaus hat seinen eigenen, unverwechselbaren Charakter: Es fällt sofort auf, dass es viele kleine Räume gibt, die unterschiedliche Funktionen haben und differenzierte Spielmöglichkeiten bieten.
Wir legen Wert darauf, dass die Kinder sich in den Räumen wohl und geborgen fühlen können, dass diese liebevoll, wohnlich und ästhetisch gestaltet sind.
Räume sind nicht nur Räume ↑
Sie sind die Erfahrungsfelder für die Kinder, für ihr Spielund Bewegungsbedürfnis, für Gemeinsamkeiten und Ruhe, für Gestaltung.
Hier spielen und arbeiten sie, forschen und gestalten, hier laden sie sich ein, gehen Beziehungen ein, gehen auf die Reise und machen Erfahrungen. Unsere Kinder haben immer etwas zu tun – und das liegt auch daran, dass wir so viele Räume haben, viele Nischen und Ecken, in denen die Kinder gleich morgens verschwinden und auf Erfahrungsreisen gehen. Sie spielen nach und verleihen dem Ausdruck, was sie im Alltag erleben.
Unsere Kita hat acht Räume im Innenbereich und ein riesengroßes Außengelände. Die Kinder haben ihre Vorlieben für bestimmte Räume, sie entscheiden sich je nach Bedürfnis und Spielgruppe für einen Raum – und dazu haben sie viele Möglichkeiten:
Diele und Kaminzimmer
Wenn die Kinder in die Kita kommen, hängen sie die Jacken und Taschen in der Diele an Haken mit ihrem Zeichen, welches sich die Kinder selbst ausgesucht haben. Ihnen steht dort auch ein eigenes Fach zu, wo sie ihre gemalten Bilder oder andere Schätze aufbewahren können. Im hinteren, abgetrennten Bereich, dem Kaminzimmer, gibt es eine gesonderte Ecke mit Puppenküche und anderen Spielmöglichkeiten, die vor allem von den Kleinsten genutzt wird.
Der Essraum
Alle Kinder nehmen dort mit den Erzieherinnen in einer ruhigen und entspannten Gruppensituation das gemeinsame Frühstück ein. Das Mittagessen der „Elefanten“ und „Erdmännchen“ findet ebenfalls hier statt. Zwischen den Mahlzeiten bietet der Raum die Möglichkeiten für Gruppenaktivitäten wie Sitzkreise und Musikgruppen, Brettund Puzzlespiele.
Das "Mäusenest"
In diesem Raum haben unsere Jüngsten eine feste Schlaf- und Ruhestelle. Hier können sie ihre Mittagsruhe ungestört genießen.
Das "Kletterversteck“
Hier lebt das Abenteuer. Hier werden Geschichten lebendig. Eine Hochebene lädt zum Spielen, Klettern und Verstecken ein. Mit Hilfe von Schaumstoffklötzen, Decken, Kissen und Tüchern werden phantasievolle Höhlen und Buden gebaut.
Die Kinder tauchen in eine Zauberwelt ein, werden zu Rittern, Prinzessinnen, Piraten oder wilden Tieren. Nach dem Mittagessen kehrt Ruhe im Kletterversteck ein und die 3bis 4-Jährigen machen es sich unter der Hochebene für eine Pause gemütlich.
Die Küche
Die Küche schließt sich offen an das Kaminzimmer an, die Zubereitung des Mittagessens ist damit schon räumlich in den Kita-Alltag integriert. Die Kinder werden ermutigt, sich zu beteiligen – oft helfen sie etwa beim Rohkost schneiden, Gemüse waschen, Zubereiten des Nachtisches und natürlich dem Decken der Tische.
Die Malwerkstatt
In der Malwerkstatt bietet ein großer Maltisch die Möglichkeit zum Malen, Basteln und Experimentieren. Den Kindern stehen viele verschiedene Materialien zur Verfügung, um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Außerdem nehmen die „Mäuse“ hier ihr Mittagessen ein.
Der "Bauteppich"
Der "Bauteppich" ermöglicht den Kindern, sich in kleinen Gruppen zurück zu ziehen. Verschiedene Baumaterialien in unterschiedlichen Formen und Größen regen zum Bauen und Konstruieren an.
Sanitärbereiche
Zwei Sanitärräume mit entsprechender Ausstattung auch für die Kleinen – unter anderem einem großen Wickeltisch – gewährleisten, dass auch die Grundbedürfnisse in diesem Bereich angemessen befriedigt werden können.
Das Außengelände ↑
Ein großer und wichtiger Teil der Kindergruppe beginnt hinter der Küchentür. Betritt man unser Außengelände, dann kann man sich für die Kinder eigentlich nur freuen: ein natürliches, naturnahes Kinderparadies, umgeben von Feldern, soweit das Auge reicht. Wir sind zwar nicht „die Kinder von Bullerbü“, aber unser Außengelände hat schon viel Flair davon.
Auf dem riesigen Gelände bietet sich den Kindern viel, was sie zu einem erfüllten Kind-Sein brauchen. Hier gibt es richtig etwas zu tun: zu erkunden, zu entdecken und zu verstecken, zu klettern und zu toben, zu matschen und zu buddeln, sich in Geschichten versenken, geheime Sachen aushecken und vieles mehr. In diesem Stück Natur haben die Eltern über viele Jahre den Kindern sehr lieb gewonnene Spielgeräte installiert und angeschafft: Ein riesiger Sandkasten, ein Kletterhaus mit Rutsche und Feuerwehrstange, zwei Turnstangen, ein riesengroßer Fuhrpark aus Dreirädern, Laufrädern, Treckern und Kettcars, ein großes Spielhaus, ein Weiden-Tipi, ein kleiner Obst- und Gemüsegarten und ein Schaukelgerüst, von dem aus man Zwiesprache halten kann mit dem Hahn auf dem Misthaufen beim Bauern. Und verlässt man das Kita-Gelände durch ein Gatter, muss man nur dem Gegacker der Hühner folgen und schon steht man vor dem großen Ziegengehege, in dem sich Ziegen, Hühner und Gänse ein schönes Leben machen.